Das Passiv

(Leideform des Verbs im Deutschen)

Inhaltsverzeichnis – Passiv

Auf dieser Seite findest du:

  1. Verwendung Passiv
  2. Vorgangspassiv und Zustandspassiv
  3. Passende Themen und Übungen

Wann und wie wird das Passiv (Leideform) verwendet?

Das Passiv ist eine der beiden Handlungsrichtungen (Genus Verbi) des Verbs und wird auch als Leideform bezeichnet, da das Subjekt des Satzes sozusagen die Handlung, die das Prädikat beschreibt, erleidet. Da dem Subjekt im Satz grundsätzlich mehr Gewicht zugeschrieben wird, lässt sich durch Passivbildung die Wichtigkeit des ursprünglichen Objekts des Aktivsatzes, welches durch Transformation (Umwandlung) zum Subjekt des Passivsatzes wird, hervorheben. Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass das Passiv im Deutschen weit nicht so oft verwendet wird wie das Aktiv.

Vergleiche nun die folgenden Verwendungsmöglichkeiten:

  • Das Passiv (Leideform) kann aus verschiedenen Gründen gebraucht werden. Beachte die wichtigsten in den folgenden Satzbeispielen:
    • Eventuell kennt man die ausführende Person oder Sache überhaupt nicht oder sie ist einfach nicht wichtig für das Verständnis der Aussage:
      • „In zwei Monaten wird hier ein neues Freibad eröffnet.“
        • Wer das Freibad baut, ist für das Gesamtbild nicht von Interesse.
      • „Meiner Oma wurde gestern die Handtasche geklaut.“
        • Es ist klar, dass ein Dieb die Handtasche geklaut hat, aber wer dieser ist, ist unbekannt.
    • Man will mit der Aussage im Passiv das Resultat der Handlung hervorheben:
      • „Die Wohnung wurde erst vor drei Wochen neu gestrichen.“
        • Hier zählt das Ergebnis, also die frisch gestrichenen Wände, nicht wer diese gestrichen hat.
    • Das Subjekt des Aktivsatzes soll bewusst ungenannt bleiben, um niemanden direkt anzusprechen:
      • „Das Bürolicht ist über Nacht schon wieder angelassen worden.“
        • Hier wird das Passiv verwendet, um niemanden direkt zu beschuldigen.
      • „Ich wurde auf das Übelste beschimpft.“
        • Die Person, die schimpfte, ist natürlich bekannt, soll aber nicht genannt werden.
    • Darüber hinaus ist es mit dem Gebrauch des unpersönlichen Passivs möglich, das Hauptaugenmerk der Aussage komplett auf die Handlung – also auf die Satzaussage (Prädikat) – an sich zu lenken. Beim unpersönlichen Passiv steht in der Regel das Personalpronomen ‚es‘ als Subjekt im Satz:
      • Es wurde viel gefeiert und getanzt.“
      • Es ist viel geredet worden, aber eine Entscheidung gab es nicht.“

Was ist der Unterschied zwischen Vorgangspassiv und Zustandspassiv?

Das Passiv kann in der deutschen Sprache noch weiter in zwei Formen unterteilt werden. Zum einen kann das Vorgangspassiv gebildet werden, welches verwendet wird, um Vorgänge, Aktivitäten usw. zu beschreiben. Zum anderen gibt es das Zustandspassiv, das gebraucht wird, um Zustände zu bezeichnen.

Hier eine kurze Übersicht zum Unterschied der beiden Formen:

  • Das Vorgangspassiv wird mit dem Hilfsverb ‚werden‘ + Partizip Perfekt gebildet:
    • „Flugzeuge werden in regelmäßigen Abständen generalüberholt.“
      • Präsens
    • „Tut mir leid; das Auto wurde bereits verkauft.“
      • Präteritum
  • Das Zustandspassiv hingegen mit ‚sein‘ + Partizip Perfekt:
    • „Alle Fenster sind geschlossen.“
      • Präsens
    • „Das Auto war schon gebraucht, als ich es gekauft habe.“
      • Präteritum

Passendes zur »Verwendung des Passivs (Leideform) im Deutschen«

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